Making of ....

Ambient – Music – Improvisation

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HaDi
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Re: Making of ....

Beitrag von HaDi »

Timber hat geschrieben:Booooaaaar, Ihr seid immer soooooooooo negativ !!! Spielverderber!!! :P
sollte nicht so rüber kommen :oops: übrigens fand ich die hobbythek-Aufnahme um einiges besser als die lounge (nicht nur aufnahmetechnisch :twisted: )

Zum Thema "Konzert" noch eins - Konzert heisst nicht "festes Programm" - "Spielen von fertigen Stücken" - schaut Euch mal in der Krautrockzeit um : CAN, Amon Düül, Tangerine Dream oder im Free Jazz oder oder....., für mich bedeutet aber Konzert eine "Situation", bei der die Musiker für jemand anderen (Publikum) etwas spielen, d.h. im besten Fall "Kommunikation mit den Zuhörern" oder zumindest ein "Bewußtsein", dass da jemand zuhört und vielleicht eine gewisse Konzentration auf den Augenblick... Wer in München dabei war, weiß, dass es auch mit 30 Leuten magische Augenblicke geben kann, die nicht nur dem Musiker Freude bereiten (ich will ja keinem den Spaß verderben :wink: ).

Dass wir musikalisch aus ganz verschiedenen Ecken kommen, finde ich eher spannend und ich habe auch nichts gegen noise (auch wenn da mal jemand eine Aussage von mir zensiert hat :roll: - Moderator?). Ich muss sogar sagen, dass ich unseren Free-Jazz-Ausbruch in Wiesbaden (Wie hieß noch mal der Laden?) als sehr intensiv und interessant empfunden habe. Da finde ich unsere Improvisationen spannender als manche "Nur-schön-Wolkenschieberei" von vielen Leuten aus dem "Berliner-Old-School-Lager".

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reverb
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Re: Making of ....

Beitrag von reverb »

HaDi hat geschrieben: Free-Jazz-Ausbruch in Wiesbaden (Wie hieß noch mal der Laden?)
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moss
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Re: Making of ....

Beitrag von moss »

HaDi hat geschrieben: - Nach Aufbau nur kurzer Soundcheck
- Nach soundcheck verlassen alle die Bühne (Bewußter Anfang!!!)
Finde ich sehr gut. Einen "Bewußten Anfang" sollte es auch bei privaten Sessions geben.
HaDi hat geschrieben: - Es starten nur wenige oder einer (mit drone, Atmo oder ähnlichem)
- Langsames Einfädeln der übrigen Verdächtigen
Yep. Man kann ja die Bühne nacheinander in längeren Abständen betreten :-)
HaDi hat geschrieben: - schaut Euch doch mal in der Runde um, Zeichen vereinbaren, kein Autismus
Tja, habe ich schon oft versucht, das scheint aber in dieser Zusammensetzung eine Unmöglichkeit zu sein... Wirklich erstaunlich, dass trotzdem teilweise recht interessante Dinge entstehen :-)

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Re: Making of ....

Beitrag von HaDi »

Falls sich noch jemand mit dem Thema "Improvisation" beschäftigen will und nicht Angst hat
vor durchaus gehaltvollen theoretischen Überlegungen, dem sei das Buch "Improvisation als
soziale Kunst" von Reinhard Gagel empfohlen. Das Buch ist 2010 im Musikverlag Schott er-
schienen.

Ich bin gerade noch am lesen und kann noch kein abschließendes Urteil abgeben, aber der
theoretische Teil ist interessant und bringt viele Ideen aus ganz unterschiedlichen Gebieten
zusammen: Chaostheorie, Systemtheorie, Emergenztheorie. Hier schaut jemand ganz gewaltig
über den musikalischen Tellerrand. Interessiert jemanden sowas?

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gmx
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Re: Making of ....

Beitrag von gmx »

HaDi hat geschrieben:Chaostheorie, Systemtheorie, Emergenztheorie.
Sehr interessant. Emergenz kannte ich noch gar nicht. Erstes war großes Thema zu meiner Studienzeit und das Zweite sollte man als Informatiker natürlich beherschen. :)

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Re: Making of ....

Beitrag von HaDi »

Ach ja, Neurobiologie hatte ich noch vergessen.
Emergenz und Selbstorganisation von Systemen wird auch vielfach im Bereich Biologie (Friedrich Cramer:
Chaos und Ordnung - Die komplexe Struktur des Lebendigen) beschrieben.

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Bernie
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Re: Making of ....

Beitrag von Bernie »

HaDi hat geschrieben:Chaos und Ordnung - Die komplexe Struktur des Lebendigen) beschrieben.
Auch im (scheinbaren) Chaos steckt immer eine gewisse Ordnung.

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Re: Making of ....

Beitrag von Bernie »

HaDi hat geschrieben:und bringt viele Ideen aus ganz unterschiedlichen Gebieten
zusammen: Chaostheorie, Systemtheorie, Emergenztheorie. Hier schaut jemand ganz gewaltig
über den musikalischen Tellerrand. Interessiert jemanden sowas?
Oh ja, interressiert mich sehr.
Wir könnten unsere nächste EK-Lounge auf der Basis der Emergenztheorie ausüben, jedoch beginnend mit einem klar strukturierten kybernetischen Modell. Das könnte sehr spannend werden.

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HaDi
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Re: Making of ....

Beitrag von HaDi »

Bernie hat geschrieben:
HaDi hat geschrieben:und bringt viele Ideen aus ganz unterschiedlichen Gebieten
zusammen: Chaostheorie, Systemtheorie, Emergenztheorie. Hier schaut jemand ganz gewaltig
über den musikalischen Tellerrand. Interessiert jemanden sowas?
Oh ja, interressiert mich sehr.
Wir könnten unsere nächste EK-Lounge auf der Basis der Emergenztheorie ausüben, jedoch beginnend mit einem klar strukturierten kybernetischen Modell. Das könnte sehr spannend werden.
wir hatten doch schon einige emergente Momente in unseren Sessions :shock: Wie wird aus Chaos Ambient? Klappt
natürlich auch umgekehrt :lol:

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Bernie
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Re: Making of ....

Beitrag von Bernie »

HaDi hat geschrieben:wir hatten doch schon einige emergente Momente in unseren Sessions :shock: Wie wird aus Chaos Ambient? Klappt
natürlich auch umgekehrt :lol:
Daher das kybernetische Modell, das eine gewisse Ordnung schafft.
Beispiel: Wenn Mitspieler A+B "Chaos" produzieren, darf der Rest der Musiker das nur noch dann, wenn ein bestimmter prozentualer Anteil an "Gesamtchaos" nicht überschritten wird. Wenn sich aus dem "Chaos" eine musikalische Struktur entwickelt, z. B. ein Rhythmus, dann darf auch mehr "Chaos" einfließen.

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Re: Making of ....

Beitrag von HaDi »

Bernie, pass nur auf, ich habe mein Abi im math.-kybernetischen Zweig :twisted: gemacht (kein Scherz) und die Lehrer
haben damals versucht alles kybernetisch zu sehen: Zitronensäurezyklus als kybernetischer Regelkreis etc. Selbst
in Deutsch wurde versucht Literatur unter kybernetischen Gesichtspunkten zu interpretieren.

Ich verstehe aber natürlich Deinen Einwand. Keine Angst, ich will unsere Sessions nicht in ein kyb. Regelwerk packen.
Trotzdem finde ich es interessant über Improvisation nicht nur in musikalischer Hinsicht nachzudenken. Mein "didaktischer"
Einschub mit der "Segelsetzerei" hat doch allen Spaß gemacht und brachte auch interessanten Output.

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Bernie
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Re: Making of ....

Beitrag von Bernie »

HaDi hat geschrieben:Bernie, pass nur auf, ich habe mein Abi im math.-kybernetischen Zweig :twisted: gemacht (kein Scherz) und die Lehrer
haben damals versucht alles kybernetisch zu sehen: Zitronensäurezyklus als kybernetischer Regelkreis etc. Selbst
in Deutsch wurde versucht Literatur unter kybernetischen Gesichtspunkten zu interpretieren.
Es war mal besonders angesagt. Da wurde sogar anhand Kybernetischer Architekturen philosophiert.
Ich hatte dabei mehr den technischen Aspekt im Visier, also eine dynamische Steuerung der musikalischen Abläufe, wie es auch in der Meß- und Regeltechnik zur Anwendung kommt. Das hatte u. a. John Cage ja auch schon gemacht.
http://www.kakanien.ac.at/beitr/theorie/BBuescher2.pdf

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Re: Making of ....

Beitrag von HaDi »

Bernie hat geschrieben:Es war mal besonders angesagt. Da wurde sogar anhand Kybernetischer Architekturen philosophiert.
Ich hatte dabei mehr den technischen Aspekt im Visier, also eine dynamische Steuerung der musikalischen Abläufe, wie es auch in der Meß- und Regeltechnik zur Anwendung kommt. Das hatte u. a. John Cage ja auch schon gemacht.
http://www.kakanien.ac.at/beitr/theorie/BBuescher2.pdf
Wow, jetzt bin ich aber sehr beeindruckt 8) . Ich dachte, Du wolltest keine Theoretisierung unserer Sessions. Übrigens wird
im 2.Teil des Buches die Sache handfester. Er geht mehr auf Erfahrungen bei offenen Gruppenimprovisationen ein.

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Bernie
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Re: Making of ....

Beitrag von Bernie »

Stimmt schon, grundsätzlich bin ich ja gegen Notationen und strenge Regeln. Aber manchmal sollte man sich vielleicht auch mal auf ein anderes Terrain begeben und etwas Neues wagen, sonst werden unsere Lounges irgendwann einmal langweilig, weil einfach die Luft raus ist.

Ich dachte "nur mal so", quasi als reines Experiment, könnten wir das mal angehen.
Die Rules müssen ja auch nicht zu streng sein, könnten aber eine Richtung aufzeigen.

Der Stockhausen hat uns doch auch einen riesigen Spaß gemacht und das Ergebnis kann sich ebenso hören lassen. Auch da haben wir uns ja nicht so wirklich streng an seine Vorgaben gehalten, dennoch war die Musik doch für uns alle sehr überraschend abwechslungsreich.

Vielleicht bringen uns diese Dinge musikalisch weiter, nicht nur in der Lounge. Es kann kein Fehler sein, wenn man sich hin und wieder solchen Herausforderungen stellen kann und etwas konzentrierter arbeiten muß.

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Re: Making of ....

Beitrag von HaDi »

Bernie hat geschrieben:Stimmt schon, grundsätzlich bin ich ja gegen Notationen und strenge Regeln. Aber manchmal sollte man sich vielleicht auch mal auf ein anderes Terrain begeben und etwas Neues wagen, sonst werden unsere Lounges irgendwann einmal langweilig, weil einfach die Luft raus ist.

Ich dachte "nur mal so", quasi als reines Experiment, könnten wir das mal angehen.
Die Rules müssen ja auch nicht zu streng sein, könnten aber eine Richtung aufzeigen.

Der Stockhausen hat uns doch auch einen riesigen Spaß gemacht und das Ergebnis kann sich ebenso hören lassen. Auch da haben wir uns ja nicht so wirklich streng an seine Vorgaben gehalten, dennoch war die Musik doch für uns alle sehr überraschend abwechslungsreich.

Vielleicht bringen uns diese Dinge musikalisch weiter, nicht nur in der Lounge. Es kann kein Fehler sein, wenn man sich hin und wieder solchen Herausforderungen stellen kann und etwas konzentrierter arbeiten muß.
Volle Zustimmung 8)

Was meint der Rest der Truppe?

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Re: Making of ....

Beitrag von Bernie »

Genau, wo sind weitere Meinungen?

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Re: Making of ....

Beitrag von Bluescreen »

Naja, nach mehr als einem jahr Abstinenz bin ich ziemlich unvorbelastet und lasse einfach auf mich zukommen ;)

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mira
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Re: Making of ....

Beitrag von mira »

Bin immer aufgeschlossen für neue Ideen. Gewisse Regeln/Leitlinien halte ich für sinnvoll. Wenn eine Improvisation dadurch gewinnt, warum nicht?

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Re: Making of ....

Beitrag von sieqsonick »

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Re: Making of ....

Beitrag von nanotone »

HaDi hat geschrieben:Wie sieht es eigentlich aus mit der Frage der zeitlichen Ausdehnung? Macht es Sinn ein Stück frühzeitig zu beenden (d.h. kürzere Stücke) um dann an einem anderen Punkt "neu" beginnen zu können oder ist das Anknüpfen und Verändern von Bestehendem besser?...
Ich fände gut, wenn Stücke auch ein klares Ende hätten. Mir geht es oft so das ich mir z.B. eine musikalische Struktur bzw. Rhythmus überlegt habe, aber ich einfach keinen Punkt finde um damit einzusetzten. Wir müsten es ja nicht immer so machen. Aus meiner Sicht entstehen die besten Stücke um eine tragende rhythmische Struktur. Wenn also ein Stück beendet ist, könnte man doch einfach mal in die Runde fragen, ob jemand mit einem Rhythmus (Sequenz, Arp, Melodie, etc) starten möchte.
Anerkannter Erzeuger von elektronischem Schweinegrunzen

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Re: Making of ....

Beitrag von Bernie »

Auf jeden Fall schon mal ein guter Ansatz. Vielleicht sollten wir auch grundsätzlich jede Lounge einmal teilen, wo wir dann alle gemeinsam mal eine Pause machen und den Ablauf des zweiten Teils kurz erörtern.

Nochmal zum kybernetischen Modell.
Ich stelle mir das ähnlich vor, wie diese 4D Simulation, natürlich im musikalischen Kontext:
Bild

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Re: Making of ....

Beitrag von sieqsonick »

Orga-Idee! Wir sammeln alle brauchbaren Vorschläge und stecken sie in einen Hut. Dann ziehen wir einen Zettel aus dem Hut mit den Vorschlägen und setzen den Vorschlag um. So spielt der Zufall noch eine gewisse Rolle und verhindert eine unpassende Strenge? Was meint ihr?

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Re: Making of ....

Beitrag von Bernie »

Jemand Ideen zur Umsetzung?

Hier ein paar Anregungen, die HaDi dann mathematisch umsetzen darf
(nur mal so als Idee angerissen)
1.
Wir könnten z. B. eine Zeitreise über 2500 Jahre "durchspielen".
Jeder bringt einen Synthie mit, der möglichst frei in einer anderen Skala (ionisch, phyrgisch, lodisch, aeolisch, spanisch...) stimmbar ist.
Zur Umsetzung könnte ich einen Frequenzzähler mitbringen.

Der erste Synthie wird in phytagoreischer Tonleister gestimmt (das entspricht ja ungefähr unserer temperierten diatonischen Tonleiter).
Der nächste stimmt seinen Synth nach der Tonleiter von Aristoxenos, wieder der nächste nach Zarlino, der nächste nach dem System von Mercator-Holder, usw., so arbeiten wir uns über das wohltemperierte Klavier bis zu unseren A=440Hz hindurch.
Je nachdem, wie hoch unser Anspruch ist und wie präzise unser Modell arbeiten soll, könnte man auch mal einen Ringmodulator zu Hilfe nehmen.
2.
Sounds werden der Zeit entsprechend verwendet, 500J.v.Chr. gabs noch kein Saxophon. Begonnen wird also mit diffusen perkussiven, holzigen Klängen, auch Natursounds (Bäche, Regen, Tiere) sind möglich.
3.
Laßt uns Jahreszeiten einbringen, Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter.
4.
Wir setzen die gespielten Frequenzen in Abhängigkeit mit der Tonlänge.
Jeder setzt ein Hallgerät und / oder Delay ein. Die hohen Töne bekommen ein schnelles Delay mit längerem Feedback (wiederhlot sich dann öfter und länger) oder alternativ einen kurzen Hallraum. Bei den tiefen Frequenzen ist es dann genau umgekehrt. Das Ganze soll eine gewisse Klangästhetik ausstrahlen, minimalistisch sein, jeder Ton soll für sich wirken und sich mit anderen aufmodulieren können, damit Schwebungen entstehen.

Das kann man unendlich so weiterspinnen...


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Re: Making of ....

Beitrag von n-Orb »

Hi :)

das ist ja wirklich "Zufall" :mrgreen:
ich habe mir die letzte Zeit auch einige Gedanken zum Ablauf solcher
Kollektivimprovisationen gemacht (und u.a. mal wieder mein altes Buch "Neue Musik"
aus dem Reclamverlag durchgelesen)
Da hier in Darmstadt hin und wieder ähnliche Projekte laufen,
bei denen eine Anzahl von Musikern teilweise 4-5 Stunden am Stück !
musizierten fragte ich mich, auch als passiver Hörer, ob es nicht "besser" wäre
das ganze in kleinere Einheiten mit hörbaren Anfängen und Enden (nur die Wurst hat 2 :lol: )
aufzuteilen ?? bzw. bei mehr als 5-6 Akteuren eine gewisse Chronologie vorher
festzulegen ?

Bei einer Freejazzband ist es doch z.B. so das es jeweils EINEN Bassisten, einen Drummer
usw. gibt - da ist es sicherlich einfacher einen Roten Faden zu Spinnen
als wenn z.B 8 Keyboarder gleichzeitig und gemeinsam loslegen, oder ?

ich frage mich das auch nach Lektüre Eurer Disskussion zu eurer 11ten Lounge ;)

Natürlich wollt Ihr nicht zuuu starke Vorgaben, aber eine gewisse Grundstruktur
vorab auszuarbeiten und diese dann mit genügend Freiräumen für alle
zu versehen sollte nicht nur "erfüllender" für die Musikanten sein,
sondern würde auch den Zuhörer einen leichteren Ein-und durchstieg bieten können, oder ?

Ich könnte mir z.B. vorstellen das - bei genügend Vorlaufzeit - vor dem eigentlichen
Auftritt sich alle 2-3 mal treffen, eventuell bei gegenseitiger Symphathie, auch
in klanglicher Hinsicht, sich aus dem grossen ganzen sich 2-3 Ensembles
herauskristalisieren für die dann ein gewisser Zeitrahmen gesteckt wird ...
das ganze könnte man ja dann in jeweils einer Gesamt-improvisation zu Anfang
und Ende "kleiden" :)

Die meisten von Euch kennen sich ja anscheinend schon länger so dass sich da
sicherlich schon gewisse Annäherungen heraus gebildet haben werden, oder ?

Das waren jetzt nur einfach mal ein paar Gedanken die sich mir in letzter Zeit
aufdrängen - nix für ungut :mrgreen:

LG n-Orb

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Re: Making of ....

Beitrag von Bernie »

Ich bin der Meinung, das man bei der Improvisation möglichst wenig Regeln aufstellen sollte. Fand es bisher immer klasse, wenn man vorher nicht weiß, wohin uns die musikalische Reise dann letztendlich führt.
Allerdings habe ich auch das Gefühl, das unsere letzten EK-Lounges nicht mehr ganz so euphorisch, wie früher einmal, angegangen wurden. Stelleweise kam auch die Musik ein bischen "gelangweilt" rüber. Aber vielleicht sehe nur ich das so.

Man ja nicht immer das Gleiche machen, wir sind nicht an irgendwas gebunden. Ich glaube daher, das uns etwas Abwechslung nicht schaden kann, warum also nicht mal etwas völlig Neues ausprobieren?

Es geht mir bei dem o. a. Experiment auch nicht um exaktes Abspielen mathemathischer Formeln, sondern eher als Richtlinie. Meistens klingt das sowieso gräußlich, wie man z. B. auch bei Moondog hören kann.
Nach dem dritten 1000Hz Ton darf dann der Erste Mitspieler, sofern er ein EK-Shirt trägt, jemand anrufen, der dann übers Handy 30 Sekunden mitsingen darf, jedoch nur, wenn dieser am Sonntag kein Frühstücksei hatte.
Also, wer setzt das mathematisch in ein kybernetisches Modell um?
:shock:

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Re: Making of ....

Beitrag von Bernie »

n-Orb hat geschrieben:Bei einer Freejazzband ist es doch z.B. so das es jeweils EINEN Bassisten, einen Drummer
usw. gibt - da ist es sicherlich einfacher einen Roten Faden zu Spinnen
als wenn z.B 8 Keyboarder gleichzeitig und gemeinsam loslegen, oder ?
Das ergibt sich meistens von selbst aus der Musik heraus, das sich die Parts entsprechend verteilen.

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Re: Making of ....

Beitrag von HaDi »

Bernie hat geschrieben:Jemand Ideen zur Umsetzung?

Hier ein paar Anregungen, die HaDi dann mathematisch umsetzen darf
:shock: dachte weniger an mathematische oder algorithmische Umsetzung (haste mal Todmorden 513 von
Markus Reuter (der vom Innsbruck-Festival) angehört -> ein Algorithmus produziert Noten, die von einem
ensemble gespielt werden).

Gehe ja mal nicht davon aus, dass jemand von uns etwas von einem Notenblatt abspielen will
(oder wollen wir mal "In C" spielen - war doch mal die Idee von sheep). Es sollte meiner Meinung
nach eher in Richtung der "Segelsetzerei" gehen, also Ideen in verbaler Form (intuitive Musik)
und / oder Festlegung von Mitspieleranzahl/Reihenfolge des Einsetzens.

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Re: Making of ....

Beitrag von Bernie »

HaDi hat geschrieben:(haste mal Todmorden 513 von
Markus Reuter (der vom Innsbruck-Festival) angehört -> ein Algorithmus produziert Noten, die von einem ensemble gespielt werden).
Hab nur Ausschnitte vom Album gehört, die Musik ist sehr ähnlich wie beim Festival in Innsbruck. Hat mir aber nicht besonders gefallen, denn da war mir einfach zu viel Orchestersound und zu wenig Bewegung drin.
HaDi hat geschrieben:Gehe ja mal nicht davon aus, dass jemand von uns etwas von einem Notenblatt abspielen will
(oder wollen wir mal "In C" spielen - war doch mal die Idee von sheep).
Naja, mit den Noten hats nicht jeder so, ich kann auch nicht vom Blatt abspielen.
HaDi hat geschrieben: Es sollte meiner Meinung nach eher in Richtung der "Segelsetzerei" gehen, also Ideen in verbaler Form (intuitive Musik)
und / oder Festlegung von Mitspieleranzahl/Reihenfolge des Einsetzens.
Bin für alles offen.

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Re: Making of ....

Beitrag von mira »

eine interessante Diskussion!

Aus meiner Sicht reicht eine Richtschnur aus, zu akademisch sollte eine Session nicht wirken. Die Musik, nicht die Mathematik sollte im Vordergrund stehen, damit möglichst viele daran teilnehmen können.

Ich bin jedenfalls für alles offen und freue mich über die Umsetzung neuer Ideen.

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